Oikocredit diskutiert Strategie und Anlagemodell
Am 2. Dezember fand in Amersfoort (Niederlande) eine außerordentliche Generalversammlung statt, an der Mitglieder über ein webbasiertes Konferenz – und elektronisches Abstimmungssystem teilnahmen.
Die Geschäftsführung von Oikocredit International hatte die Genossenschaftsmitglieder zu einer außerordentlichen Generalversammlung eingeladen, um Oikocredits zukünftiges Anlage- und Beteiligungsmodell, sowie die damit verbundene Rolle der Mitglieder zu besprechen. Weitere Themen waren die neue Oikocredit-Strategie 2022-2026 und diverse Anträge, die auf der letzten Generalversammlung im Juni gestellt worden waren.
Aufgrund der anhaltenden Coronavirus-Pandemie fand die Generalversammlung als hybride Sitzung mit nur wenigen Teilnehmer*innen in der Oikocredit-Geschäftsstelle in Amersfoort statt. Ging Ledesma, Direktorin für Soziales Wirkungsmanagement und Innovation, leitete die Sitzung, an der rund 80 Mitgliedervertreter*innen teilnahmen und online abstimmten.
Zukünftiges Anlagemodell
Mit Beginn 2021 unterzog Oikocredit sein Anlagemodell einer Überprüfung, um das bestehende Modell angesichts der sich abzeichnenden Finanzmarktvorschriften, insbesondere in der Europäischen Union, robust und zukunftsfähig zu machen. Die Genossenschaft finanziert sich über ihre weltweiten Mitglieder sowie über Anleger*innen in Förderkreisen und der Oikocredit International Share Foundation (OISF). Oikocredit International hat ihr Anlagemodell in den letzten 46 Jahren organisch aufgebaut, was sich bis heute bewährt hat. Ziel der aktuellen Überprüfung ist es, ein neues Modell zu finden, das einerseits Oikocredits Mission gerecht wird und gleichzeitig Transparenz erhöht, Komplexität und Risiken reduziert. Diese Überprüfung war ein gemeinschaftlicher Prozess, in den die Förderkreise eng eingebunden waren und der regelmäßige Beratung mit weiteren Mitgliedern umfasste.
Im Rahmen der Generalversammlung stimmten die Mitglieder dafür, dass die Geschäftsführung ein neues Beteiligungsmodell im Detail ausarbeitet. Dieses wird auf der nächsten Generalversammlung vorgestellt. Anfang 2023 soll das neue Modell dann in den ersten Märkten eingeführt werden. Alle Beteiligten, insbesondere die Anleger*innen in diesen Märkten, werden während des gesamten Prozesses regelmäßig informiert. Die Einführung eines neuen Beteiligungsmodells dient der Zielsetzung und dem Engagement von Oikocredit, in den Schwerpunktländern des globalen Südens Investitionen zu tätigen. Die Genossenschaft unterstützt ihre Partnerorganisationen weiterhin dabei, einkommensschwachen Menschen zu helfen, ihre Lebensbedingungen zu verbessern.
Strategie 2022-2026
Die Geschäftsführung informierte außerdem über den aktuellen Stand der neuen Strategie 2022-2026, die in der ersten Jahreshälfte 2022 finalisiert wird. Die Strategie konzentriert sich einerseits auf die Stärkung der individuellen Resilienz von Menschen im globalen Süden durch die kollektive Widerstandsfähigkeit einer Gemeinschaft („Community“); andererseits auf die Einbindung von Oikocredits Investorengemeinschaft in eine globale Bewegung, die nachhaltige Wirkung schafft.
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