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Soziales Investment für ländliche Entwicklung - positive Jahresbilanz und neue Schwerpunkte

Soziales Investment für ländliche Entwicklung - positive Jahresbilanz und neue Schwerpunkte

11. März 2013

Frankfurt am Main. Investitionen in kleinbäuerliche Landwirtschaft gelten in der Finanzbranche nicht als besonders attraktiv. Die internationale Genossenschaft Oikocredit sieht das anders. Sie investiert verstärkt in ländlichen Regionen armer Länder. Die Gründe dafür wurden heute in Frankfurt erläutert, wo Oikocredit eine Jahresbilanz für 2012 vorlegte.

Oikocredit ist einer der weltweit führenden nicht-staatlichen Entwicklungsfinanzierer. Die Genossenschaft engagiert sich insbesondere dort, wo anderen Investoren die Gewinne zu niedrig oder die Risiken zu hoch erscheinen: in ländlichen Regionen armer Länder. „Dort ist der Investitionsbedarf am größten, aber auch die höchste soziale Wirkung zu erwarten“, erläutert Florian Grohs, Direktor für Darlehen und Kapitalbeteiligungen bei Oikocredit International.

Mehr Kredite für ländliche Regionen

Oikocredit hat derzeit 530 Millionen Euro als Darlehen und Kapitalbeteiligungen an Partnerorganisationen in 67 Ländern vergeben. Das Gros dieser 854 Partner sind Mikrofinanzinstitutionen, gefolgt von landwirtschaftlichen Unternehmen und Genossenschaften.

Oikocredit investiert zunehmend in die kleinbäuerliche Landwirtschaft, zum Beispiel in Genossenschaften. Im Agrarsektor wurden 2012 neue Kredite über 25 Millionen Euro bewilligt und Kredite in Höhe von 35 Millionen Euro ausgezahlt, u.a. für Bio-Landwirtschaft und Weiterverarbeitung von Agrarerzeugnissen.

Kleinbauernfamilien gehören zu den weltweit am stärksten benachteiligten Bevölkerungsgruppen. Daher finanziert Oikocredit bevorzugt Mikrofinanzinstitutionen, die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern Kredite und Sparkonten bieten. „Während die EU-Kommission hierzulande das Recht auf ein Girokonto zu einem Grundrecht erklären will“, meint Matthias Lehnert, Geschäftsführer von Oikocredit Deutschland, „haben Millionen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in Entwicklungsländern keinerlei Chance auf ein Konto oder einen Kredit.“

Über 20.000 Anlegerinnen und Anleger aus Deutschland

Oikocredit arbeitet seit ihrer Gründung 1975 sozial und wirtschaftlich erfolgreich und kann auch für 2012 wieder eine positive Bilanz ziehen. Mit 234 Millionen Euro, elf Prozent mehr als im Vorjahr, bewilligte Oikocredit 2012 mehr Finanzierungen für Partnerorganisationen als je zuvor.

In Deutschland teilen immer mehr Menschen die Ziele von Oikocredit: Die Zahl der Anlegerinnen und Anleger ist 2012 auf mehr als 20.000 gestiegen. Damit kommt fast jeder Zweite der weltweit 48.000 Investoren aus Deutschland. Außerdem wurde 2012 mit einem Kapitalzufluss von 28 Millionen Euro die Marke von 250 Millionen Anlagekapital in Deutschland überschritten. Der weltweite Kapitalzufluss stieg um 35 Prozent auf 60,9 Millionen Euro.

Oikocredit erzielte 2012 einen Jahresüberschuss von 22,9 Millionen Euro, von denen 10,5 Millionen als Dividende zur Ausschüttung nach der jährlichen Generalversammlung im Juni 2013 vorgesehen sind. Der restliche Überschuss wird den Rücklagen zugeführt.

Ausblick auf 2013

Zukünftig will Oikocredit den Anteil der Finanzierungen in ländlichen Regionen weiter steigern. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den afrikanischen Ländern. Zudem will die Genossenschaft ihre Programme zur Förderung der sozialen Wirksamkeit bei Partnerorganisationen ausweiten. Die sorgfältige Auswahl der Partner nach sozialen und finanziellen Kriterien hat weiterhin Priorität.

 

Kurzinfo: Oikocredit

Die internationale Genossenschaft Oikocredit ist einer der Pioniere der nachhaltigen Geldanlage. Menschen und Organisationen aus Deutschland, die sozial verantwortlich investieren wollen, legen über die acht deutschen Oikocredit-Förderkreise Geld bei Oikocredit an.

Mit dem Kapital vergibt Oikocredit Kredite und Kapitalbeteiligungen an Mikrofinanzinstitutionen, Genossenschaften und andere soziale Unternehmen in Entwicklungsländern. Diese Partner teilen die sozialen und wirtschaftlichen Ziele von Oikocredit: Sie schaffen Arbeitsplätze, fördern ländliche Entwicklung und unterstützen Menschen auf ihrem Weg in die wirtschaftliche Eigenständigkeit.

Oikocredit ist eine internationale Genossenschaft, die auf Entwicklungsförderung und Armutsbekämpfung setzt und dabei eine stabile Rendite erzielt. Seit ihrer Gründung 1975 ist Oikocredit mit diesem Konzept zu einem der weltweit führenden Entwicklungsfinanzierer geworden.

Oikocredit in Zahlen (Stand 31.12.2012)

  • Bilanzssumme: 723 Millionen Euro
  • Projektfinanzierungsportfolio insgesamt: 530 Millionen Euro
  • 854 Partner in 67 Entwicklungs- und Schwellenländern
  • 48.000 Anlegerinnen und Anleger, davon 20.611 in Deutschland
  • Dividende: in der Regel 2 Prozent
  • Sitz der internationalen Oikocredit-Zentrale: Amersfoort/Niederlande

Pressemappe zur Jahrespressekonferenz am 11. März 2013 in Frankfurt am Main.

Kontakt Oikocredit Deutschland

Ulrike Haug
Oikocredit Geschäftsstelle Deutschland
Göttelmannstr. 13
55130 Mainz
Tel.: 06131 329 32 23
uhaug@oikocredit.de

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