Oikocredit präsentiert Bericht zur sozialen Wirkungsanalyse 2009
Schwerpunkt auf Mikrofinanzinstitutionen mit starker sozialer Orientierung
Die internationale Entwicklungsgenossenschaft Oikocredit hat ihren ersten Bericht zur sozialen Wirkungsanalyse vorgelegt. Der Bericht zeigt die Fortschritte und Ergebnisse von Oikocredit bei der Armutsbekämpfung. Er wird heute bei der Oikocredit-Generalversammlung in Foz de Iguaçu, Brasilien, vorgestellt.
Seit 35 Jahren vergibt Oikocredit Kredite an Einrichtungen in Entwicklungs- und Schwellenländern, die kaum Zugang zu Finanzmitteln haben. Das sind oft weniger etablierte Organisationen in ländlichen Gegenden mit deutlicher sozialer Orientierung. In vielen Fällen handelt es sich um kleine Organisationen, die Frauen unterstützen, sich an ländliche Gemeinschaften wenden und umweltbewusst arbeiten. „Wir können nicht davon ausgehen, dass durch den Zugang zu Finanzmitteln automatisch positive Veränderungen in Gang gesetzt und arme Menschen erreicht werden," erklärt Oikocredit-Geschäftsführer Tor G. Gull. „Wenn diese sozialen Ziele erreicht werden sollen, müssen sie klar definiert und gemessen werden, genauso wie das bei den finanziellen Ergebnissen geschieht. Eine kombinierte soziale und finanzielle Perspektive ist für ein wirksames Management in diesem Sektor unverzichtbar."
Oikocredit ermittelt Daten zur Reichweite und zu Produkten und Dienstleistungen ihrer Partner und beobachtet, wie diese Frauen fördern und soziale und ökologische Kriterien beachten. „Diese sozialen Indikatoren bieten einen umfassenden Überblick, der unseren Einsatz für eine basisorientierte Wirtschaft widerspiegelt. Bei den Zielgruppen, dem Auftrag und den Zielen von Oikocredit liegt der Schwerpunkt auf der sozialen Wirksamkeit", erklärte Ben Simmes, Direktor für soziales Wirkungsmanagement und Finanzanalyse. „Deshalb ist es für unsere Kunden, Anleger und Mitarbeitende unabdingbar, dass wir messen, wie sich finanzielle Unterstützung im realen Leben auswirkt. Wir hoffen, dass diese detaillierte Berichterstattung in der gesamten Branche zu mehr Transparenz und besseren Produkten und Dienstleistungen für arme Menschen beiträgt."
Oikocredit hat Entwicklungsfinanzierungen in Höhe von über 425 Millionen Euro an fast 800 Geschäftspartner in 70 Ländern ausstehen. Darunter sind über 500 Mikrofinanzinstitutionen, die mehr als 17 Millionen KundInnen erreichen, von denen 85 Prozent Frauen sind und 53 Prozent in ländlichen Gebieten leben.
Für Oikocredit ist von höchster Bedeutung, dass alle Partner ihre Einstellung zu Armutsbekämpfung und fairer Kreditvergabe teilen. Oikocredit setzt einen Bewertungsbogen für Umweltverträglichkeit, soziale Wirksamkeit und Leitungsstrukturen ein, mit dem die Geschäftstätigkeit einer Organisation bewertet wird. Darüberhinaus prüft Oikocredit Kostentransparenz, Kundenzufriedenheit und Rückzahlungsfähigkeit der Kundschaft. Oikocredit gehört auch zu den ersten Unterzeichnern der neuen Kundenschutzstrategie, mit der Mikrofinanzkunden gegen unlautere Praktiken bei der Kreditvergabe geschützt werden sollen.
Den vollständigen Bericht (in englischer Sprache) und weitere Informationen über soziale Wirkungsanalyse und Oikocredit können Sie finden unter www.oikocredit.org/socialperformance.
Oikocredit
Oikocredit ist eine internationale Genossenschaft, die sich für weltweite Gerechtigkeit einsetzt, indem sie benachteiligten Menschen durch Kredite eine Chance auf wirtschaftliche Eigenständigkeit eröffnet. Seit 1975 vergeben wir Kredite, Bürgschaften und Investitionskapital an Mikrofinanzinstitutionen, Genossenschaften, Fairhandelsorganisationen und kleine und mittlere Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern. Oikocredit ist heute in über 70 Ländern aktiv. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.oikocredit.org/.
Pressekontakt Oikocredit International: Kawien Ziedses des Plantes, kziedsesdesplantes@oikocredit.org, Tel.: +31 (0)6 272 549 04.
Pressekontakt Oikocredit Deutschland: Matthias Lehnert, mlehnert@oikocredit.de, +49 (0)176 960 73872