Ergebnisse 2010: Oikocredit verbessert finanziellen und sozialen Gewinn
Im Jahr 2010 gab es in der Entwicklungsfinanzierung Erfolge, aber auch Grund zur Sorge. Für Oikocredit - einen der weltweit größten privaten Mikrofinanz-Finanziers - brachte das vergangene Jahr eine solide soziale und finanzielle Entwicklung und weitere Innovationen im Bereich des sozialen Wirkungsmanagements.
Im 35. Jahr des Bestehens von Oikocredit erhöhte sich die Bilanzsumme der Genossenschaft um 19% auf 640 Millionen € zum Jahresende. Das Entwicklungsfinanzierungsportfolio - das Geld, das in Form von Krediten und Kapitalbeteiligungen an Partner vor Ort vergeben wurde - stieg um 22% von 394 auf 481 Millionen €.
Die Partner von Oikocredit, darunter Mikrofinanzinstitutionen, Genossenschaften und kleine und mittlere Unternehmen, erreichen über 20 Millionen Menschen und verbessern so den Zugang zu fairen Finanzdienstleistungen und Erwerbsmöglichkeiten für arme Menschen.
Auch die Unterstützung der Entwicklungsfinanzierung seitens der Anleger wurde 2010 mit Neuanlagen von gut 64 Millionen € verstärkt. Fast 34 Millionen € der Neuanlagen kamen aus Deutschland - ein Rekordergebnis, mit dem die deutschen Anleger ihr Vertrauen in Oikocredit und ihre Förderkreise bestätigten.
Der Nettoertrag von Oikocredit belief sich im Jahre 2010 auf 16,1 Millionen €, von denen 8,7 Millionen € in Form einer Dividende von 2% zur Ausschüttung an die Anleger vorgeschlagen werden. Der verbleibende Nettoertrag wird für die Beratung von Projektpartnern und für die Rücklagen verwendet.
Stärkere Konzentration auf soziale Ziele
Mit den Erfolgen kam 2010 auch Kritik an der Mikrofinanzierung. Die stark wachsende Branche hat Akteure mit unterschiedlichen Motiven angezogen. Berichte über aggressive Eintreibungspraktiken von Mikrofinanzinstitutionen und Überschuldung von Kunden haben gezeigt, wie wichtig die Auswahl der richtigen Partner für Oikocredit ist. Ein vorrangiges Ziel von Oikocredit besteht weiterhin darin, die Partner bei der Verbesserung ihrer sozialen Leistungsfähigkeit zu unterstützen. Auf lokaler Ebene haben alle regionalen Geschäftsstellen Fachleute für soziales Wirkungsmanagement eingestellt, die die Projektpartner bei der Analyse und dem Management der sozialen Auswirkungen unterstützen sollen.
Intern stellt Oikocredit jetzt höhere Erwartungen an die Projektpartner und unterstützt die Kundenschutzrichtlinien, um eine faire Behandlung der Endkunden sicherzustellen. Diese Richtlinien wurden in die neuen Kriterien für die Auswahl von Partnern und in die Kreditverträge integriert. Sie spielen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, die soziale Orientierung der Partner sicherzustellen.
In diesem Jahr plant Oikocredit erneut eine Erweiterung ihres Portfolios. Im Mittelpunkt sollen Projekte in afrikanischen Ländern und der landwirtschaftliche Sektor stehen. Oikocredit wird darauf hinarbeiten, im sozialen Wirkungsmanagement führend zu bleiben und sich weiterhin für mehr Transparenz in der Branche, bedarfsgerechte Produkte und den Schutz der Endkunden einzusetzen.
Oikocredit ist eine Genossenschaft zur Entwicklungsfinanzierung, die Kredite und Kapitalbeteiligungen für Mikrofinanzinstitutionen, Genossenschaften, Fairhandelsorganisationen und kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Entwicklungsländern bereitstellt. Oikocredit bietet ihren Anlegeren einen doppelten - finanziellen und sozialen - Gewinn. Sie erhalten nicht nur einen bescheidenen finanziellen Ertrag, sondern können auch sicher sein, dass ihr Geld verwendet wird, um die Armut zu bekämpfen, den Fairen Handel zu unterstützen und die natürlichen Ressourcen unseres Planeten zu bewahren.
Pressekontakt Oikocredit International: Kawien Ziedses des Plantes, kziedsesdesplantes@oikocredit.org, Tel.: +31 (0)6 272 549 04
Pressekontakt Oikocredit Deutschland: Ulrike Haug, fgrohs@oikocredit.org, Tel.: +49 (0)613 132 93 222