„In einem herausfordernden Jahr hat Oikocredit Widerstandsfähigkeit, unsere Partner haben Mut und unsere Anleger*innen Vertrauen bewiesen“
Oikocredit-Geschäftsführer Thos Gieskes blickt auf eines der schwierigsten Jahre in der Geschichte der Genossenschaft zurück und gibt eine Einschätzung für 2021
„Die Coronavirus-Pandemie und ihre Folgen hat im vergangenen Jahr die Menschheit vor völlig unvorhergesehene Herausforderungen gestellt. Weltweit sind bislang etwa 1,5 Millionen Menschen an Covid-19 oder in Zusammenhang mit dem Virus gestorben.[1] Millionen weitere leiden unter Krankheit, Trauer, der Trennung von geliebten Menschen, dem Verlust von Existenzgrundlagen und ihrer sozialen Mobilität. Das Virus hat schätzungsweise 100 Millionen Menschen in extreme Armut getrieben.[2] Menschen im Gesundheitswesen und anderen Bereichen haben enorme Opfer gebracht, um Leben zu retten, sich um die Bedürftigen zu kümmern und die Gesellschaft am Laufen zu halten. Wir denken mit großem Dank an sie.
Bei Oikocredit sind wir stolz, uns der Pandemie zusammen mit unseren Partnerorganisationen gestellt zu haben: solidarisch und Seite an Seite. Wir haben von Beginn an Unterstützung angeboten und sind auch weiterhin für unsere Partner da, die oft mit wirtschaftlich benachteiligten und vulnerablen Menschen in einigen der ärmsten Länder Afrikas, Asiens und Lateinamerikas zusammenarbeiten. Und angesichts der anhaltenden Schwierigkeiten nach wie vor Hilfe und Ermutigung brauchen.
Beispiele für unsere Unterstützung bei der Krisenbewältigung in diesem Jahr waren der enge Kontakt zu unseren Partnern, um ihre Bedürfnisse und Sorgen zu verstehen. Wir haben ihnen die Möglichkeit gegeben, Rückzahlungen zu verschieben und ihnen in einigen Fällen trotz erhöhter Risiken zusätzliche Liquidität bereitgestellt. Wir haben Beratung zu den Themen Geschäftskontinuität, Cashflow, Gesundheit und Sicherheit, Einhaltung von Regierungsvorschriften sowie Risiko- und Szenarienplanung angeboten. Wir haben unsere Schulungs- und Beratungsprogramme auf digitale Angebote umgestellt. Wir haben Partner durch Webinare und Online-Treffen zusammengebracht, um Erfahrungen und Strategien auszutauschen. Und wir haben unseren Coronavirus-Solidaritätsfonds eingesetzt, um unsere Partner bei ihrem Krisenmanagement, Sensibilisierungsschulungen und Im Bereich von Hygiene- und Schutzausrüstung finanziell zu unterstützen.“
Mehr darüber, wie wir uns auf die Pandemie eingestellt und dabei einen stabilen Kurs beibehalten haben, lesen Sie in unserem Wirkungsbericht „Nachhaltigkeit und Solidarität“.
„Die Sicherheit und das Wohlergehen der Oikocredit-Mitarbeiter*innen in der Zentrale, den Geschäftsstellen und in unseren Schwerpunktregionen hatten ebenfalls oberste Priorität. Dank unserer internen Umstrukturierung im Jahr 2019 sind wir besser in der Lage, Fern- und Online-Arbeitspraktiken zu nutzen und gleichzeitig die Effektivität aufrechtzuerhalten, die sich aus einem häufigen und gut geführten Dialog zwischen Kolleg*innen und Partnern ergibt. Ich muss meinen Kolleg*innen Anerkennung für ihr Engagement und ihre Flexibilität zollen, trotz aller Härten und Unsicherheiten, die die Pandemie verursacht hat.
Dieses beispiellose Jahr hat auch einige Lehren für die Zukunft aufgezeigt. Für Oikocredit bedeutet das eine neue Entschlossenheit, stärker und besser zu werden. Als Impact Investor und internationale Genossenschaft werden wir unser Engagement nicht verringern, sondern unsere Mission weiterverfolgen: mit nachhaltiger Finanzierung und Beratung die Stärkung einkommensschwacher Gemeinschaften zu unterstützen und benachteiligten Menschen zu helfen, ihre Lebensqualität zu verbessern.
2020 war auch für unsere Anleger*innen und Mitglieder hart. Sie waren auf die eine oder andere Weise persönlich von der Krise betroffen. Wir können Ihnen – den Anleger*innen und Mitgliedern von Oikocredit – nicht genug danken: für Ihre Treue und Ihr Vertrauen in unsere Arbeit, trotz der aktuellen Unsicherheiten. Die Tatsache, dass Sie uns treu geblieben sind, ist ein Zeichen der Kontinuität, die uns hilft und inspiriert, die Krise auch weiterhin zu meistern.
Das Jahr 2021 wird für Oikocredit, unsere Partner und ihre Kund*Innen, unsere sozial orientierten Anleger*innen und generell für den Großteil der Menschheit weiterhin eine Herausforderung sein. In unseren Partnerländern gibt es erste Anzeichen einer Erholung. Wir haben deshalb begonnen, neue Partner zu finanzieren. Aber wir sollten auch mit Verzögerungen und Rückschritten rechnen.
Gemeinsam mit unseren Stakeholdern arbeiten wir derzeit an einer neuen, wertebasierten Strategie, die wir 2022 vorstellen werden. Wir erörtern gemeinsam unsere langfristige Vision, den Sinn unserer Arbeit, unsere Theorie des Wandels und unsere strategischen Entscheidungen, um den Übergang zu einer gerechteren und nachhaltigeren Zukunft zu unterstützen. 45 Jahre nach der Gründung unserer Genossenschaft im November 1975 ist Oikocredit weiterhin dort, wo unsere Arbeit gebraucht wird. Unser Auftrag ist wichtiger denn je. Und unsere Entschlossenheit, produktiv mit anderen zusammenzuarbeiten, ist ungebrochen.“
Archiv > 2021 > Januar
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