Wie eine Tee-Plantage Leben verändern kann
Tief in den nördlichen Bergen Indiens liegt Darjeeling, eine Region, die für ihren hochwertigen Tee bekannt ist. Tausende Menschen arbeiten täglich auf den Tee-Plantagen. Ihnen ist es zu verdanken, dass Menschen überall auf der Welt eine heiße Tasse feinsten Darjeeling genießen können.
Die Besitzerinnen und Besitzer der Tee-Plantagen in Indien sind gesetzlich dazu verpflichtet, grundlegende Bedürfnisse der Arbeiterinnen und Arbeiter zu erfüllen. Dazu gehören beispielsweise Nahrung, Wasser und die Bezahlung eines Mindestlohn. Das Leben vieler Menschen ist daher von den Tee-Plantagen abhängig und wenn diese nicht weitergeführt werden, stehen viele Arbeiterinnen und Arbeiter mit ihren Familien vor dem Nichts.
Die zerstörerischen Folgen der verwaisten Tee-Plantagen ausgleichen
Um gegen die Auswirkung der verlassenen Tee-Plantagen anzukämpfen, hat Darjeeling Organic Tea Estates Private Limited (DOTEPL) es sich zur Aufgabe gemacht, diese zu kaufen und weiter zu führen. Die Erfolgsgeschichte von DOTEPL begann vor zwölf Jahren mit dem Kauf der Tee-Plantage Ambootia. Diese ist für hochqualitativen Tee bekannt. Seither vertreibt DOTEPL den Tee unter der Marke „The Ambootia Tea Group“. In den letzten Jahren kaufte die Organisation 15 Plantagen in Darjeeling und beeindruckt ihre Kundinnen und Kunden immer wieder mit köstlichen Tee-Produkten.
DOTEPL macht nicht nur große Fortschritte bei der Qualität der Produkte, sondern trägt maßgeblich zur Verbesserung der Lebensqualität seiner Angestellten, deren Familien und der lokalen Gemeinschaft bei. Die faire Bezahlung und Unterstützung der Arbeiterinnen und Arbeiter ist eine der Prioritäten der Organisation. Was hierzulande selbstverständlich klingen mag, ist in Indien außergewöhnlich. In Indien leben heute noch über 18 Millionen Menschen – und damit soviele Menschen, wie in keinem anderen Land – in Sklaverei.
Zusätzlich zu einer fairen Entlohnung, einer Unterkunft und Lebensmitteln werden den Arbeiterinnen und Arbeitern Schuhwerk, schützende Kleidung, Decken und medizinische Versorgung zur Verfügung gestellt. Außerdem wird im Rahmen des „Infant Nutrition Programme“ kostenlose Milch für Kleinkinder verteilt und jedes Kind bekommt eine kostenfreie Grundschulausbildung. DOTEPL bietet zudem längerfristige soziale Sicherheit in Form von Vorsorgekassen und Unterstützung für darauf angewiesene Angehörige.
Die langfristige Zusammenarbeit hilft in Darjeeling
Bharat Khemka, Vizepräsident und Finanzchef von DOTEPL, betont: „Wir haben die Kapitalbeteiligung von Oikocredit dazu genutzt, um verfallene und verlassene Plantagen zu kaufen. Tausende Menschen auf den Plantagen waren in prekären Situationen. Ihre Mindestlöhne wurden nicht bezahlt, ihre Häuser waren baufällig und ihre Lebensbedingungen beschwerlich. Mit Unterstützung von Oikocredit konnten wir diese Plantagen kaufen und sie wieder zu profitablen Unternehmen machen, die sichere Arbeitsplätze bieten.“
Oikocredit und DOTEPL arbeiten seit 2013 zusammen. Der Plan, die Plantagen wiederzubeleben, Arbeiterinnen und Arbeiter faire Löhne und soziale Leistungen anzubieten, mit lokalen Produzentinnen und Produzenten zusammenzuarbeiten und ökologisch anzubauen, wird von Oikocredit unterstützt. Letztes Jahr beteiligte sich Oikocredit erneut mit Eigenkapital an DOTEPL, um die Arbeit und die soziale Wirksamkeit des Unternehmens weiter zu stärken.
Alle Plantagen bei DOTEPL arbeiten biologisch und sind die einzigen in der Umgebung, die Samen von älteren Pflanzen verwenden, die auf der Plantage wuchsen. Die Samen verbessern die Qualität der Tee-Pflanzen, denn sie haben die spezielle Eigenschaft besonders tiefer Wurzeln. Diese langen Wurzeln helfen den Pflanzen bei der Aufnahme der Nährstoffe und halten sie über Trockenzeiten hinweg am Leben. Auf den Plantagen wird mit biodynamischen Methoden gearbeitet, die die Energie der Erde nutzen, um die Gesundheit des Ackerbodens und der Pflanzen zu garantieren.
Anil Bansal, Geschäftsführer von DOTEPL, ist für die 15 Teeplantagen in Darjeeling verantwortlich. Er erklärt: „Erfahrung ist für den Tee-Anbau extrem wichtig, aber um die verlassenen Plantagen zu revitalisieren, braucht es Menschen mit neuen Ideen und viel Energie, die das Vorhaben unterstützen!“
Erfahren Sie mehr über Oikocredits Partner DOTEPL in Teil 2 des Berichts
Credits: Opmeer Reports